Mixed Up


Der Sommer neigte sich dem Ende zu und es hatte sich wieder mal Besuch bei mir angesagt. Liebe Kerle, die ich auf dem Gothic Wave in Leipzig kennen gelernt hatte und die noch nie in Hamburg waren.

Ich mag Besuch. Es ist einfach schön, zu Hause um den großen Tisch zu sitzen und bei Wein, Käse und Brot tief- oder leichtsinnige Gespräche zu führen, ohne dass ein hektischer Aufbruch die Stimmung stört. Am nächsten Tag gemütlich brunchen, vielleicht in den Stadtpark gehen...

Meine Vorstellungen von diesem Wochenende wurden erwartungsgemäß niedergemäht.
"Mööönsch" hieß es unternehmungslustig am Telefon "Wenn wir schon mal in Hamburg sind, wollen wir auch was sehen! Mach mal Karten für ein Musical klar, dann wollen wir auf die Reeperbahn! Striptease oder so. Und wo wir schonmal dabei sind: St. Pauli am Millerntor ist ja wohl Pflicht! Hafenrundfahrt muss nicht sein, aber ins Pulverfass wollen wir und in die Herbertstraße - und auf den Dom! Ist doch Dom gerade? Ins Dungeon vielleicht noch und auf so eine Luder-Party von diesem Ammer, oder wie der heißt, Mädels gucken..."

"Wieviel Wochen wollt Ihr denn bleiben?" fragte ich vorsichtig.
"Na, wie besprochen! Wir kommen nächsten Freitag nachmittag an und Sonntag abend um acht setzen wir uns wieder in den Zug!"

Ah ja.
Zu meinem Glück spielte Pauli gerade auswärts, auf Ammer-Partys kommt man als Mann nur mit Einladung rein und die Musicals waren schon ausverkauft.
"Nichts zu machen, tut mir echt Leid" heuchelte ich nach Kräften.
Um Dom und Reeperbahn kam ich aber nicht rum. Na denn. Ich kenn den Kiez ganz gut und plante, die Jungs möglichst früh ins Molly Malone zu lotsen, das ist ne irische Kneipe...

Soviel zur Theorie.
Die Praxis war aber auch nicht schlecht :-).

Die Jungs kamen also Freitag an - wir fuhren kurz das Gepäck nach Hause, bereiteten in weiser Voraussicht schon mal die Schlafplätze vor und dann ging's ab auf den Dom - Norddeutschlands größtes Volksfest. Findet dreimal im Jahr statt und sollte man nicht verpassen - einmal wenigstens muss man den Dom "abgelaufen" haben.

Zum Glück war das Thema des Event-Platzes (ist ein Teil des Doms) gerade das Mittelalter - und als Gothic-Fans waren die Jungs da genau richtig. Ausgestattet mit Gürteln, Ketten und Glücksbringern (und nachdem wir uns alle im Bogenschießen bewiesen hatten) konnte es weitergehen.

Nach dem Dom gingen wir rüber auf die Reeperbahn.
Ich zog "meine" Männer vorbei an den Nepp-Schuppen und wir besuchten als Erstes das "WOS" - World Of Sex.
Ein Riesenkaufhaus voller Sexartikel, DVDs und Literatur :-).
Selbst wenn man Sex-Shops kennt, kann einen das WOS immer noch überraschen.
Alleine die Abteilung "Dildos und Vibratoren" lässt mir jedesmal einen Schauer über den Rücken laufen. Wenn ich diese Riesenteile mit Noppen und Stacheln so betrachte, denk ich unwillkürlich immer an die Frauen (Frauen?), die sowas real anwenden. Und, wie die wohl gebaut sein müssen...
Na, und dann die Regale voller "normaler" Vibratoren - schön der Natur nachgebildet, meterweise abgeschnittene Schwänze - ich komm mir immer vor, wie in den Uffizien von Florenz, wo von der Decke Nachbildungen abgerissener Körperteile hängen.
Immerhin hatte der Verkäufer (den ich mir ohne Umstände gleich gefangen hatte), genau das, was ich suchte: einen Vibrator, der eine Stahlhülle hatte. Nicht zu groß, sehr leise und so hübsch, dass man ihn auch rumliegen lassen kann, ohne dass ein zufälliger Besucher gleich drauf kommt, was das ist.

Erfreut packte ich das Teil ein und sah mich nach meinen Besuchern um.
Nails stand fassungslos in der Bumspuppen-Ecke und meinte: "Du Caro, die haben hier sogar schwangere Fickpuppen. Ich glaub, ich bin doch nicht so extrem, wie ich immer dachte..." Bingo ließ sich gerade eine Liebesschaukel erklären und sinnierte, ob er die an seiner Decke sicher anbringen könnte (er hat sie dann gekauft). Nur der große, stille Dave blieb verschwunden.

Ich fand ihn schließlich bei den Filmen. Die anderen waren schon an der Kasse, wir wollten uns draußen treffen. Dave hatte eine Filmhülle in der Hand und las den Text hintendrauf. Ich trat leise an ihn heran und sah ihm über die Schulter.
"Girls dying for a pee" konnte ich entziffern, da bemerkte er mich. Vor Schreck wär ihm das Teil fast aus der Hand gefallen. Eilig wollte er es zurückstellen, aber ich war schneller und griff zu.
"Kauf es doch, wenn es dich interessiert" meinte ich freundlich. Dave wurde tatsächlich rot.
Ich grinste und sagte: "Weißt du was? Ich kauf das jetzt. Ich find solche Streifen sehr geil, wenn sie gut gemacht sind. Wenn Du willst, leih ich ihn dir mal." Ohne weitere Umstände ging ich zur Kasse. Dave folgte mir verwirrt.

Draußen schlenderten wir vier dann weiter, lästerten über die Koberer ("Zwanzig frischgewaschene Pastorentöchter tanzen nur für Euch! Erstes Getränk dreifuffzich!") und bogen in die Davidstraße ein. Immerhin wollten die Jungs ja in die Herbertstraße, und die ging von der David ab.
Als wir vor dem großen Stahltor standen, das die Herbertstraße abschloss, diskutierten wir kurz. In die Herbertstraße dürfen nur Männer. Das ist ganz gut so, denn die Frauen da drin haben was anderes zu tun, als sich angaffen zu lassen. Sie sitzen in offenen Fenstern und warten auf Freier.
Nails und Bingo wollten rein. Dave zögerte. Ich lud ihn auf ein Souvlaki im Hellas ein, das ist schräg gegenüber und tatsächlich kein Neppschuppen. Wir wollten dort warten, bis die beiden anderen wieder zurück wären. "Lasst Euch bloß Zeit!" riet ich.

Im Hellas setzten Dave und ich uns etwas abseits an einen Fensterplatz.
Wir bestellten und Dave druckste etwas herum. Ich ließ ihn zappeln, bis er schließlich mit der Sprache rausrückte: "Du Caro? Du siehst dir solche Filme wirklich an?" Ich nickte. "Klar. Ich find das echt geil, wenn man mal muss und es geht gerade nicht. Das guck ich mir schon an. Vor allem, wenn es echt wirkt. Am besten ist es natürlich, wenn es echt IST."
Mit diesen Worten griff ich mein 0,5l Alsterwasser und trank es in großen Schlucken aus. Dann bestellte ich schnell ein neues.

Das war nicht so ganz risikolos, weil wir schon vier Stunden unterwegs waren und ich im Gegensatz zu den Jungs den Toilettenwagen auf dem Dom links liegen gelassen hatte.
Dave sah mich an. Das Essen kam. Wir verspeisten genüßlich unsere Spieße und den Salat. Dann bestellte ich ein drittes Alster.
Dave wurde unruhig.
"Caro, sag mal, wenn du das geil findest, also, ich meine, du warst ja den ganzen Abend noch nicht und trinkst die ganze Zeit und.. sag mal, musst du nicht langsam mal?"

"Und wie!" antwortete ich wahrheitsgemäß. Meine Blase war mittlerweile randvoll und drückte. Aber ich wollte doch mal sehen, ob ich Dave nicht aus der Reserve locken könnte.
Er betrachtete mich, sah hinunter zu meinen zusammengepressten Schenkeln und hob dann den Blick.
"Du machst mich ganz schön an, weißt du das?" stieß er hervor. Klar wusste ich das.
Eigentlich hätte ich es damit bewenden lassen können. Ursprünglich hatte ich fest vor, im Hellas auf die Toilette zu gehen. Aber Daves Erregung war so spürbar, dass ich es ließ. Ich wollte das Spiel weitertreiben...

Leise seufzend schlug ich die Beine übereinander.
Ich musste wirklich schon sehr dringend. Nails und Bingo waren über eine Stunde weg. Ich nahm mir vor, zu warten, bis sie zurückwären und dann könnte ich ja immer noch zum Klo.
Der freundliche Kellner erschien. "Noch Kaffee?" fragte er und ich nickte.
Zwei Kaffee später wippte ich hektisch mit dem Fuß und wünschte mir, die beiden kämen jetzt langsam mal wieder. Dave starrte ebenfalls aus dem Fenster Richtung Stahltor. Er hatte rote Flecken auf dem Gesicht.
"Caro, wenn du wüsstest, wie geil mich das macht. Wenn du gleich pinkeln gehst, kann ich dann mitkommen?" Ich kenn das Hellas. Das war leider ausgeschlossen. Die Toiletten gingen direkt vom Gastraum ab, Männer und Frauen getrennt. Und Georgios würde Dave an den Haaren wieder aus dem Frauenklo zerren.

Ich erklärte Dave die Lage und gerade als ich damit fertig war, kamen die beiden anderen zurück.
Ganz aufgeregt erzählten sie ihre Erlebnisse. Sie hatten exakt das gefunden, worauf sie gehofft hatten: eine erfahrene Lederfrau, die nichts dabei fand, zwei Jungs auf einmal in ihre Kemenate zu lassen. "War nicht billig, in jeder Hinsicht" strahlte Nails. "Du hast echt was versäumt, Dave". Dave meinte nur: "Nö. Glaub ich nicht.". Dann brachen wir auf.

Beim Zahlen an der Kasse musste ich ein Bein hochziehen, so nötig war es inzwischen.
Aber den atemlosen Dave enttäuschen? Kam nicht in Frage.
Wir gingen die Davidstraße weiter hoch Richtung Bernhard-Nocht. Ich wollte unbedingt in den Park an der Hafenstraße. "Hafenstraße? Geil, wollte ich immer schon mal sehen" meinte Bingo. Da alle Jungs in Leder unterwegs waren und nicht aussahen, wie Touris, hatte ich da keine Bedenken.
Was die Kapazität meiner ziehenden Blase betraf, schon eher.

Bingo und Nails gingen vorneweg, ich trippelte hinterher, den besorgten und sehr aufgeregten Dave neben mir.
"Kannst du noch?" fragte er. "Oooh... ich MUSS so.." jammerte ich leise. Endlich kam der Park in Sicht.
"Was gibt es denn da zu sehen?" erkundigte sich Bingo.
"Nichts besonderes" meinte ich "Ein paar Skulpturen, sehr alternativ. Ihr könnt ja schonmal ins Onkel Otto, mit den Punks Bier trinken. Ich geh da nochmal kurz hin".
Bingo und Nails nickten.
Die beiden verschwanden in der legendären Eckkneipe. Ich merkte plötzlich, dass ich mir wohl doch zuviel zugetraut hatte und kreuzte die Beine.
"Dave, ich mach mir gleich in die Hose!"

Das war nicht untertrieben. Meine Blase war zum Bersten voll. Ich spürte, wie es sich Bahn zu brechen drohte. Es ging nicht anders, ich MUSSTE mit der Hand das Schlimmste verhindern. So stand ich da, mitten auf der Straße, wippend und mir auf die Unterlippe beißend.

Zum Park waren es noch 20 Meter.
Keine Ahnung, wie ich das schaffen sollte.
Da keuchte Dave: "Warte, ich helf dir!" Er hob mich kurz auf seine Arme und trug mich im Laufschritt zu den sicheren Bäumen.
In einer sichtgeschützten Ecke ließ er mich wieder runter.
Er stand ganz nah vor mir. Ich schaffte es nicht mehr, das Höschen auszuziehen - gerade, dass ich noch die Beine spreizen konnte und den Rock etwas hochziehen - und dann strullte ich.. und strullte....

Dave lehnte sich gegen mich und ließ seine Hand zwischen meine Beine gleiten. Ich spürte, wie mein Saft ihm über die Finger lief. Er legte seinen Kopf an meine Schulter und stöhnte.
Sanft fasste ich zwischen seine Beine, öffnete seine Hose und griff mit meiner warmen Hand seinen steinharten Schwanz. Er kam beinahe sofort.

Wir trockneten die größte Nässe mir meinen Tempos... und gingen dann ins Onkel Otto.
Als wir alle vier später zu Hause ankamen, legten sich Nails und Bingo wie geplant im Wohnzimmer pennen.. nur Dave, der schlief bei mir :-).

Der Rest des Wochenendes verlief turbulent und schön.
Sonntag abend brachte ich meine Besucher zum Zug.
Sie bedankten sich alle herzlich und luden mich auf baldigen Gegenbesuch ein.
Und Dave? Dem hab ich noch einen gewissen Film in die Reisetasche geschmuggelt. Wir sind in engem Mailkontakt.

Hamburg ist schon eine Wahnsinnsstadt.




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